Jahresbericht 2023
Berner Bauern Verband
Die fehlenden Pflanzenschutzmittel, die nationalen Wahlen sowie der Entscheid des Grossen Rates zur Rückweisung der Inforama-Strategie prägten meine ersten neun Monate im Amt.
Nach der Wahl zum Präsidenten des BEBV erfuhr ich grosse Anerkennung und durfte viele Gratulationen entgegennehmen. Diese Wertschätzung motiviert mich zusätzlich, mich mit voller Kraft für alle Berner Bäuerinnen und Bauern einzusetzen.
Schon anlässlich des Besuchs bei den Berner Gemüseproduzenten im April wurde ich mit der Problematik rund um die Pflanzenschutzmittel konfrontiert. Sonderbewilligungen und fehlende Wirkstoffe stellen die Gemüseproduzenten vor grosse Herausforderungen. Im Herbst präsentierten wir auf dem Bundesplatz, welche Auswirkungen die fehlenden Pflanzenschutzmittel haben. Wegen Schädlingen und Bakterien in Zuckerrüben, Kartoffeln, Bohnen und Obst werden Produkte von Vermarkter und Verarbeiter nicht abgenommen.
Am 22. Oktober 2023 verbucht der BEBV im Rahmen der Nationalratswahlen einen grossen Erfolg. Mit der Wahl von Katja Riem, Thomas Knutti, Ernst Wandfluh und dem Nachrutschen von Hans Jörg Rüegsegger bleiben die Sitze der Zurückgetretenen in bäuerlicher Hand. An dieser Stelle allen gewählten Nationalrätinnen und Nationalräten herzliche Gratulation. Der BEBV freut sich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Die kantonale Inforama-Strategie wurde vom BEBV schon lange gefordert und im Juni vom Regierungsrat schliesslich präsentiert. Die Strategie enthält viel Konfliktpotential, was unter Formulierung von elf Auflagen zur Rückweisung durch den Grossen Rat des Kantons Bern an die Regierung führte.
Ausblick 2024
In der Überarbeitung der Inforama-Strategie soll der BEBV eine prägende Rolle einnehmen. Weitere Herausforderungen sind die Abstimmung über die Biodiversitätsinitiative, welche es zur Stärkung der produzierenden Landwirtschaft wieder mit dem vollen Einsatz der Berner Bauernfamilien zu bekämpfen gilt, und der Kampf um die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln und Wirkstoffen, welche die Produktion marktkonformer Lebensmittel sicherstellen und Food Waste vermeiden sollen. Die grösste Aufgabe besteht weiterhin darin, die Verarbeiter und Abnehmer unserer Landwirtschaftsprodukte zu bewegen, kostendeckende Preise zu bezahlen, damit die Bauernfamilien in der Lage sind, ein genügendes und faires Einkommen generieren zu können.
Ich bedanke mich bei den Berner Bäuerinnen und Bauern und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BEBV für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.
Euer Präsident
Jürg Iseli
Die Berufsbildung als Basis für alle
Die Berufsbildung ist eine Kernaufgabe des BEBV. Neben der Organisation und Durchführung der überbetrieblichen Kurse und des Qualifikationsverfahrens gewährleistet der BEBV auch die Lehraufsicht bei den Berufen Landwirt/in EFZ und Agrarpraktiker/in EBA. Dass ein Berufsverband diese wichtige Aufgabe selber erledigen kann, ist eine Ausnahme. Die allermeisten Berufe werden durch das Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Bern betreut. Aufgrund der speziellen Rahmenbedingungen in der landwirtschaftlichen Ausbildung mit der Anwesenheit der Lernenden rund um die Uhr, wurde dem BEBV die Lehraufsicht übertragen. Die grosse Nähe unserer Mitarbeitenden zur landwirtschaftlichen Praxis und die gute Vernetzung innerhalb der Branche ermöglichen eine hervorragende Unterstützung unserer Lernenden, wie auch unserer Lehrbetriebe. Alle, welche im Kanton Bern ein Lehrjahr absolviert haben, konnten demnach schon vom BEBV profitieren. Bleiben Sie Mitglied bei uns, damit wir diese wichtige Arbeit weiterhin ausführen können.
Fachkommission Bildung und Beratung
Berner Berufsmeisterschaft 2023
Am 23. September 2023 fand am INFORAMA Rütti die Berner Berufsmeisterschaft statt. Bei idealen Bedingungen begeisterten die Teilnehmer mit einem spannenden Wettkampf und zeigten die in ihrer Ausbildung gewonnenen Fähigkeiten.
- Platz: Jürg Röthlisberger, Utzenstorf
- Platz: Thomas Wyss, Belp
- Platz: Andri David Hadorn, Bremgarten b. Bern
Qualifikationsverfahren
236 Landwirtinnen und Landwirte, sowie 19 Agrarpraktikerinnen und Agrarpraktiker konnten dank einem erfolgreichen Qualifikationsverfahren das eidgenössische Fähigkeitszeugnis resp. das eidgenössische Berufsattest entgegennehmen. Die Bestnoten Landwirt/in EFZ mit Lehrbetrieb und/oder Berufsschulstandort im Kanton Bern wurden dabei von folgenden Lernenden erreicht:
- Benjamin Flückiger 5.8
Adrian Sollberger 5.8 - Lukas Erb 5.7
Michael Walther 5.7
3. Martin Beutler 5.6
Sarah Lea Dobler 5.6
Nathanael Fischer 5.6
Lena Kobel 5.6
Michael Wüthrich 5.6
Revision der Grundbildung
Die Revision der landwirtschaftlichen Grundbildung ist in vollem Gange. Am ambitionierten Ziel mit der Umsetzung ab August 2026 wird weiterhin festgehalten. Das neue Ausbildungsmodell 3+1 umfasst im 1. und 2. Lehrjahr eine Vermittlung der landwirtschaftlichen Grundkompetenzen. Im 3. Lehrjahr erhalten die Lernenden die Ausbildung in einer der Fachrichtungen und schliessen das EFZ ab. Im freiwilligen 4. Lehrjahr, haben die Lernenden die Möglichkeit in einer zweiten Fachrichtung ausgebildet zu werden und ein zweites EFZ abzuschliessen.
Die Fachrichtungen:
- Ackerbau
- Alp- und Berglandwirtschaft
- Biologischer Pflanzenbau
- Geflügelhaltung
- Rindviehhaltung
- Schweinehaltung
Fachkommission Milch
Die Milchproduzenten waren im Jahr 2023 von den gestiegenen Produktionskosten stark betroffen. Der BEBV fordert die BOM Ende Jahr auf, den A-Richtpreis stabil zu halten, leider wurde trotzdem eine Senkung um 2 Rappen auf den 01.01.2024 beschlossen. Parallel zur Richtpreissenkung stieg der Branchenstandard. Für den BEBV ist klar, dass die gestiegenen Kosten nicht alleine von den Milchproduzenten getragen werden können. Es darf nicht immer mehr gefordert werden, ohne dass jemand für die Mehrkosten aufkommt.
Der BEBV setzt sich auch zukünftig ein, dass Mehrleistungen mit einem Mehrpreis entschädigt werden.
Das Bestandesbetreuungsprojekt, an welchem sich der BEBV beteiligt, wurde im 2023 weiterentwickelt. Das Projekt, welches sich noch in der Entwicklungsphase befindet, hat zum Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Tierhalter weiter zu verbessern.
Fachkommission Junglandwirtinnen und Junglandwirte Bern (JULA)
Mit dem Jula Forum wurde das Jahr 2023 gestartet. Ein gelungener Anlass mit vielen interessierten Besucherinnen und Besucher. Die Präsenz der Jula wurde an der BEA weitergeführt und mit einem Quiz Jung und Alt über die Landwirtschaft informiert. Das Jahr 2023 stand auch im Zeichen der neuen Grundbildung. Es wurde viel diskutiert und besprochen und so einige wichtige Inputs eingegeben. Ganz nach dem Motto „die Jungen machen die Bildung für die nächste Generation“.
Zu guter Letzt ist nichts so beständig wie der Wandel. Die Jula Bern wird in Zukunft selbständig als Verein weitergeführt.
Fachkommission Pflanzenproduktion
Pflanzenschutz 2023 - wie weiter?
Der Pflanzenbau steht unter Druck: fast alle wirksamen Insektizide wurden verboten oder sind stark eingeschränkt. Dies führte dazu, dass viele Kulturen nicht mehr geerntet werden konnten, da sie durch Schädlinge unbrauchbar gemacht wurden. Der BEBV hat erkannt, dass die aktuelle Agrarpolitik den Pflanzenbau in der Schweiz zu wenig fördert. Deshalb hat der BEBV im Oktober mit seinen Partnerorganisationen aus dem Pflanzenbau auf dem Bundesplatz die Problematik aufgezeigt. Zudem wurde an die Politik und Verwaltung die Forderung gestellt, eine Schutzstrategie nach den Bedürfnissen der heutigen modernen Lebensmittelproduktion aufzubauen. An der Delegiertenversammlung des SBV hat Markus Lüscher im Namen des BEBV einen entsprechenden Antrag gestellt, damit dieses Thema ins Tätigkeitsprogramm 2024 des SBV aufgenommen wird. Es soll eine Taskforce gebildet werden, welche Lösungen erarbeitet.
Motion Knecht
Mit einem Gesetz aus dem letzten Jahrtausend, wurden Grossmüllereien in der Schweiz von den Getreideproduzenten quersubventioniert. Die zollfreie Einfuhr von Weizen musste nur zum Teil der Stärkeproduktion zugeführt werden. Ein grosser Teil landete direkt im Mehlmarkt für Lebensmittel, obwohl dieser schon überversorgt war. Der Bundesrat hat dies Aufgrund Intervention erkannt und das System moderat angepasst. Die betroffenen Müller akzeptierten dieses Vorgehen nicht und versuchten mit der Motion Knecht den alten Zustand wieder herzustellen.
Im Namen des BEBV hat Christoph Etter an der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) den Antrag gestellt, die Motion zu diskutieren und dem Nationalrat zur Ablehnung zu empfehlen.
Der BEBV hat zusammen mit „Faire Märkte Schweiz“ mit verschiedenen Aktivitäten und Fakten rund um das Thema in den Medien und bei den Parlamentarierinnen und Parlamentarier für Aufklärung gesorgt. Die Motion Knecht wurde nach der einstimmigen Gutheissung im Ständerat, mit knapper Mehrheit im Nationalrat versenkt.
Neue Züchtungsverfahren
Die Fachkommission Pflanzenproduktion hat sich mit den neuen Züchtungsverfahren auseinandergesetzt und sich bei diesem komplexen Thema eine Meinung gebildet. Zuhanden des Vorstandes wurde ein Grundlagenpapier erarbeitet.
Berner Pflanzenschutzprojekt
Auch wenn das Berner Pflanzenschutzprojekt für die Bauernfamilien zu Ende ist, geht die wissenschaftliche Begleitung durch den BEBV weiter.
Sonderbewilligung Pflanzenschutz
Ab dem 2023 mussten die Sonderbewilligungen für Pflanzenschutzmittel im Kanton Bern über das GELAN beantragt werden. Die Fachkommission Pflanzenproduktion des BEBV hat sich mit der Fachstelle Pflanzenschutz ausgetauscht. Die Mitglieder konnten so die Anliegen der verschiedenen Produktionsrichtungen platzieren.
Planungssicherheit für die Zuckerbranche – der Einsatz des BEBV hat sich gelohnt
Im Herbst hat die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerates zwei Standesinitiativen der Kantone Thurgau und Bern stand gegeben, welche das Ziel haben, den Selbstversorgungsgrad der Schweiz beim Zucker auf dem Niveau der letzten Jahre zu halten und Forschungsprojekte zugunsten eines ökologischen Zuckerrübenanbaues zu fördern. Der BEBV freut sich über diesen Erfolg, welcher seine Wurzeln im Jahr 2022 mit der Motion «Erhalt der Selbstversorgungsgrad mit Schweizer Zucker» hat und vom Grossen Rat als Standesinitiative überwiesen wurde.
Fachkommission Raumplanung und Bodenrecht
Die amtliche Bewertung, welche vor allem das Oberland stark betrifft und eine Hofübergabe teilweise innerfamiliär fast verunmöglicht, wurde mit Fachleuten besprochen. Der BEBV hat erreicht, dass er in der Arbeitsgruppe des Kantons Bern für die neue Periode ab 2027 Einsitz und somit Mitspracherecht erhält.
In den Ackerbaugebieten beschäftigten die Bodenaufwertungen und die Kompensation von Fruchtfolgeflächen. Die enge Zusammenarbeit mit der Fachstelle Boden den Kantons Bern ermöglicht, dass gemeinsam in Richtung Halbanrechenbarkeit hingewirkt werden kann.
Der Erhalt von Fruchtfolgeflächen im ganzen Kanton Bern wird auch nach dem Jahr 2023 für den BEBV zentral sein. Hinsichtlich des Bevölkerungswachstums muss die Ernährungssicherheit und somit die Produktionsgrundlage Boden prioritär behandelt werden.
Fachkommission Tierproduktion
Die Fachkommission Tierproduktion beschäftigte sich im Jahr 2023 unter anderem mit dem ersten Teil der Revision des Jagdgesetzes. Sie setzt sich für eine rasche Umsetzung ein. Des Weiteren engagierte sich der BEBV stark für die Entfernung des Problemwolfs im Jura. Trotz 36 gerissenen Nutztieren tat sich die Verwaltung schwer, eine Abschussverfügung zu beantragen. Auf Druck des BEBV und der Chambre d’Agriculture du Jura bernois hat der Kanton Bern anschliessend endlich die Abschussbewilligung beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) beantragt. Nebst dem Wolf sind auch Hirsch, Biber und Krähen Wildtiere, welche die Landwirtschaft und die Fachkommission immer wieder beschäftigen. Letztere mit dem Ziel, Lösungen zu suchen und aufzuzeigen.
Nebst den Wildtieren beschäftigten auch Tierseuchen die Berner Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter. Vogelgrippe, Afrikanische Schweinepest, BDV und Verdachtsmeldungen von EHD (Epizootische hämorrhagische Krankheit) waren und sind präsent. Die Fachkommission steht in regelmässigem Austausch mit dem Amt für Veterinärwesen, um auf auftretende Tierseuchen möglichst rasch zu reagieren.
Schlachtviehmärkte in Zahlen
Im Kanton Bern wurden auf den durchgeführten Schlachtviehmärkten total 16’681 Tiere versteigert.
Im Durchschnitt wurden die Tiere um Fr. 137.55 (5.79 %) übersteigert. Zusammen mit den Kantonsbeiträgen von Ø Fr. 122.70 erzielen die Produzentinnen und Produzenten auf den Märkten einen erfreulichen Mehrerlös von Fr. 260.25 pro Tier.
Die Schlachtviehmärkte sind ein wichtiger Bestandteil für die Stabilität und für die Preisbildung auf den Märkten. Wir bedanken uns bei allen Landwirten/innen, welche im Jahr 2023 die öffentlichen Märkte aufgesucht haben.
Kommunikation und Services
Unsere Auftritte & Aktivitäten
2’500 Trauffer Holzkühe wurden an der BEA 2023 von den Besucherinnen und Besucher bemalen und mit nach Hause genommen.
Aber auch sonst war der Auftritt der Berner Land- und Ernährungswirtschaft mit Kühen, Schafen, Schweinen und Ziegen ein Publikumsmagnet.
Schweizweit engagierten sich tausende Helferinnen und Helfer an den Clean-Up-Days 2023. Auch der BEBV hat in Zusammenarbeit mit der Landi Aare, der Bauernfamilie Strahm sowie einer Klasse der Schule Rebacker aus Münsingen eine Aufräumaktion rund um die Felder des Bauernhofs organisiert. In drei Gruppen wurde vom Bauernhof bis zum Psychiatriezentrum und hinunter zur Raststätte Münsingen Ost Abfall gesammelt.
Am meisten gefunden wurden Zigarettenstummeln, leere Bierdosen und Pet-Flaschen. Doch es gab auch spezielle Funde wie Glas- & Porzellanteller, T-Shirts, volle Bierdosen oder Schnapsflaschen und Brotdosen.
Trotz Regenwetter war die Sichlete 2023 gut besucht. Höhepunkt ist und bleibt der Alpabzug mit den geschmückten Kühen vom Nationalen Pferdezentrum über die Kornhausbrücke auf dem Bundesplatz.
Ein grosses Dankeschön an die Familie Schweizer aus Utzigen und ihre Helferinnen und Helfer!
Unsere IT Dienstleistungen erfolgreich lanciert
Webseiten
Wartungsverträge
Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung 2023 stand im Zeichen der Präsidentenwahl und wurde zahlreich besucht. Die grosse Teilnehmerzahl zeigt uns die Wichtigkeit und Stärke unseres Verbandes. Der Abend wurde vom Trio Chrimafrä begleitet, welche zusammen mit unseren Mitgliedern gesungen und gejutzt haben.
173 Fördermitglieder
Agriviva - Erlebnisbericht einer Jugendlichen
Ich habe sehr viele positive Erfahrungen gemacht. Ich habe gesehen, dass das Leben auf dem Bauernhof nicht immer so ist, wie ich mir das vor dem Einsatz vorgestellt habe. Es wird viel gearbeitet. Man ist jeden Tag im Stall am Morgen früh und am Abend. Man muss nicht nur zu den Tieren schauen, sondern auch zu den Feldern und Wäldern. In dieser Zeit habe ich Unmengen von Sachen gelernt. Ich habe viel über Kühe, über Gräser und Kräuter, über Holz und Heu erfahren. Was mich so überrascht hat war, dass Bauern so viel wissen müssen.
Und zum Schluss: Meine Ziele wurden mit diesem Einsatz definitiv erfüllt. Ich bedanke mich für die schöne Zeit und dass ich so viel lernen und neue Erfahrungen machen durfte.
Elina Riedli bei Familie Bettina & Fritz Iseli
Wollen auch Sie Agriviva Anbieterfamilie werden?
Fordern Sie die Anmeldeunterlagen unter 031 938 22 22 oder agriviva@bernerbauern.ch an.
Schule auf dem Bauernhof (SchuB)
Start der SchuB Saison mit einer erfolgreichen Medienkonferenz auf dem Bauernhof der Familie Ramser in Oberbalm.
Die 10’000 Hürde haben wir geschafft, den Rekord von 2022 verpasst. 10’151 Schülerinnen und Schüler konnten auf 27 Bauernhöfen eine Unterrichtsstunde der besonderen Art erleben. 352 Kurzbesuche, 66½ Tage, 63 ganzer Tag und 13 Projekte (bis zu 4 Tage) sind erfreuliche Zahlen. Die Kurzbesuche haben stagniert, dafür sind die Halb- und Ganztagesbesuche leicht angestiegen. Finanziell unterstütz wird SchuB massgeblich von der Bilungs- und Kulturdirektion Kt. Bern, dem Amt für Landwirtschaft und Natur (lanat) sowie durch Sponsoring von Gemeinden, Unternehmen, Frauenvereinen und dem Schulamt Bern.
Wir danken allen Bauernfamilien für ihr Engagement!
Genossenschafts- und Projektberatung
Im vergangenen Jahr durfte die Genossenschaftsberatung des BEBV 102 Genossenschaften, Vereine und andere Organisationen aus dem Umfeld der Berner Landwirtschaft unterstützen. Neben Milch und Käsereigenossenschaften waren es auch Alp-, Pferdeversicherungs-, Maschinen-, und Wassergenossenschaften, die Dienstleistungen in Anspruch genommen haben. Ein wesentlicher Teil der Beratungen betrifft Auflösungen von Genossenschaften, wovon im Berichtsjahr sieben abgeschlossen wurden.
Der Bereich Projektberatung verzeichnet im Berichtsjahr ein kleines, aber fundiertes Wachstum. Neben den bestehenden konnten einzelne neue Projekte akquiriert werden, was sowohl die Innovationskraft der Berner Landwirtschaft, wie auch den Bedarf an Projektunterstützung unterstreicht.
Stellenvermittlung
Der administrative Aufwand in der Landwirtschaft ist zweifellos enorm, und das trifft auch auf die Personaladministration zu. Arbeitgebende investieren unzählige Stunden in diesen Bereich.
Der BEBV bietet eine kostengünstige Lösung für Arbeitgebende an. Mit AgriPersonal kann die Personaladministration unkompliziert, zeitunabhängig, auf dem neuesten Stand und gemäss dem Normalarbeitsvertrag für die Landwirtschaft im Kanton Bern (NAV) durchgeführt werden. AgriPersonal führt Arbeitgebende Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess. Die Plattform ermöglicht die Erstellung oder Nutzung folgender administrativer Aufgaben:
- Vertrag (Monatslohn, Stundenlohn, Alp)
- Lohnabrechnung
- Lohnausweis oder eLohnausweis
- Manuelle Zeiterfassung
- Digitale Zeiterfassung über Stempeluhr oder App
- Arbeitsbestätigung
- Quellensteuertarife sind in der Plattform hinterlegt
- Datenpool diverser Ämter und Behörden
Bei Fragen oder Hilfestellungen für die Nutzer steht unser Team der Personaldienstleistungen zur Verfügung.
Derzeit nutzen 300 Betriebe aus dem Kanton Bern und 200 Betriebe aus dem Kanton Fribourg die Onlineplattform. Sie verwalten etwa 1500 Arbeitnehmende.
AgriPersonal wird als Jahresabonnement angeboten, wobei Mitglieder des BEBV von einem vergünstigten Tarif profitieren:
Agrisano
Agrisano Krankenkasse
Das neue Grundversicherungsmodell AGRI-smart ermöglicht den digitalen Arztbesuch rund um die Uhr. Zusätzlich profitieren die Versicherten von attraktiven Prämien.
Die Vorteile auf einen Blick:
- Jederzeit einfacher und schneller Zugang zu einer medizinischen Behandlung.
- Kein Anruf nötig. Anliegen können auch von unterwegs diskret per App angebracht werden.
- Kein Zeitverlust im Wartezimmer.
- Einen persönlichen Behandlungsplan sowie Rezepte, Verordnungen und Arztzeugnisse gibt es bequem über die App.
- Ein Symptom-Checker mit künstlicher Intelligenz gibt eine erste Rückmeldung.
- Individualisierbar dank Hinterlegung der bevorzugten Ärztinnen und Ärzte sowie Gesundheitsinformationen.
- Die Versicherten profitieren von attraktiven Prämien!
Agrisano PREVOS, die Vorsorge für selbständige Landwirte und mitarbeitende Familienmitglieder mit eigenem Erwerbseinkommen:
Beratung
Mit Hilfe einer Gesamtversicherungsberatung liessen sich im Jahr 2023 über 500 Bauern und Bäuerinnen, durch den Berner Bauern Verband oder einer akkreditierten AGRO Treuhandstelle einen Überblick über ihre Vorsorge- und Versicherungssituation erstellen. Die dadurch ersichtlichen Lücken oder Überdeckungen konnten damit gezielt angegangen werden.
Die Beratung konzentriert sich auf die folgenden Risiken:
- Heilungskosten
- Erwerbsunfähigkeit
- Invalidität
- Todesfall
- Alter
- Sach- / Haftpflichtversicherungen
- Versicherungen für familienfremde Arbeitnehmende.
Bäuerliche Rechtsschutzversicherung FRV – BEBV Rechtsdienst
Das Rechtsteam war im Jahr 2023 mit personellen Engpässen besonders gefordert. Nach dem Abgang eines langjährigen Mitarbeiters Ende Juni konnte die Stelle erst per 1. Februar 2024 neu besetzt werden. Entsprechend hoch war die Arbeitslast.
Das Team bedankt sich an dieser Stelle bei allen Versicherten und Mitgliedern des BEBV für die Geduld und das Verständnis, wenn die Bearbeitung der Rechtsfälle manchmal etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hat als gewöhnlich.
Die Angebote der Bäuerlichen Rechtsschutzversicherung FRV (BRSV) und des Rechtsdiensts des Berner Bauern Verband wurden auch im letzten Jahr wieder rege genutzt. Insgesamt haben wir rund 814 neue Rechtsfälle bearbeitet. Während ein Teil davon bereits telefonisch oder mit einer kurzen schriftlichen Antwort erledigt werden konnte, wurde in 288 Fällen ein neues Dossier eröffnet. Zusammen mit den offenen Fällen aus den Vorjahren führt der Rechtsdienst zurzeit 435 Dossiers. Die rechtlichen Probleme variieren sowohl inhaltlich, als auch hinsichtlich Komplexität und Zeitintensität stark. Die steigenden Versicherungsabschlüsse zeigen, dass die Möglichkeit und die Gewissheit, bei Rechtsproblemen auf eine kompetente Beratung und Unterstützung zählen zu können, sehr geschätzt werden. Unser Ziel ist es, die Streitigkeiten aussergerichtlich zu erledigen, was uns auch im Jahr 2023 mehrheitlich gelungen ist.
Wir freuen uns nun sehr, im Februar 2024 unsere neue Mitarbeiterin zu begrüssen und Ihnen unsere Dienstleistungen und Rechtsauskünfte auch im neuen Jahr wieder lösungsorientiert und kompetent zur Verfügung zu stellen.
Bereits erschienene Jahresberichte ansehen
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