Jahresbericht 2021
Berner Bauern Verband
2021 – wiederum ein besonderes Jahr. Es brauchte vielerorts viel Geduld und noch mehr Gelassenheit. Das Selbstvertrauen und die Glaubwürdigkeit der Bauernfamilien wurden aber gestärkt.
Wir haben es gemeinsam geschafft, das 2x Nein zu den extremen Agrarinitiativen am 13. Juni. Eine Woche nach dem Erfolg an der Urne sind die ersten Hagelzüge übers Bernbiet hinweg gezogen, gefolgt von Hochwasser und Überschwemmungen. Ernten wurden vielerorts vernichtet, die Arbeiten erschwert. Mangelnde Qualität und Folgeschäden beeinträchtigen das Jahresresultat. Sehr erfreulich für viele Betriebszweige verhielten sich die Produktepreise. Endlich ein stabiler Aufwärtstrend – gefolgt von teureren Hilfsstoffen. Diverse Raumplanungs- und Projektthemen tauchen vermehrt bei unseren Mitgliedern auf und sind wichtig für den Berner Bauern Verband. Wir unterstützen die Berner Bauernfamilien in Lösungsfindung und der Projektphase.
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Was bringt uns das Jahr 2022? Freude und Stolz an unserem Beruf, die Herausforderungen in Familie und Betriebsleitungsaufgaben sowie Weitsicht für die Weiterentwicklung. Nach dem Motto «Land an die Urne» wollen und müssen wir wieder sensibilisieren und mobilisieren. Für die anstehenden Gross- und Regierungsratswahlen am 27. März sowie im Herbst für die Abstimmung zur Bekämpfung der unnötigen Massentierhaltungsinitiative.
Hans Jörg Rüegsegger
Präsident Berner Bauern Verband
Ziele statt Massnahmen
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Die AP22+ wurde sistiert und im Gegenzug die parlamentarische Initiative 19.475 «das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» angenommen. Der Berner Bauern Verband hat eine breit abgestützte Stellungnahme durch die Fachkommissionen und den Vorstand erarbeitet. Hauptziele dieses Massnahmenplans für sauberes Wasser sind gesunde Böden und Gewässer, was auch unserem Willen entspricht. Den Weg dazu sollen die Produzenten*innen mitgestalten können. Die Möglichkeit den eigenen Betrieb nach Kennzahlen zu optimieren, ohne weitere Vorschriften, fehlt uns. Wir sind überzeugt, dass jede und jeder den eigenen Betrieb am besten kennt und somit auch das Potential für Verbesserungen, welches sehr individuell ist. Unsere Landwirt*innen wollen Verantwortung übernehmen und Teil der Lösung sein!
Fachkommission Bildung
Bernische Berufsmeisterschaft
Am 18. September fand die Berner Berufsmeisterschaft am INFORAMA Rütti statt. Die 12 Teilnehmer*innen zeigten bei idealem Wetter einen packenden Wettkampf. Die drei Bestplatzierten qualifizierten sich dabei direkt für die SwissSkills vom 7. – 11. September 2022. Es sind dies:
1. Platz: Hirschi Daniel, 134 Punkte
2. Platz: Peter Jonas, 125 Punkte
3. Platz: Hadorn Marco, 121.5 Punkte
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Qualifikationsverfahren
Durch den erfolgreichen Abschluss des Qualifikationsverfahrens, konnten sich 205 Landwirte*innen sowie 35 Agrarpraktiker*innen für ihre Bemühungen während der Ausbildung mit dem Erlangen des Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses EFZ resp. des Eidgenössischen Berufsattest EBA belohnen.
Die Bestnoten EFZ mit Lehrbetrieb und Berufsschulstandort im Kanton Bern wurden dabei von folgenden Lernenden erreicht:
1. Fässler Linus, 5.8
2. Hadorn Marco, 5.7
3. Hehlen Nico, 5.6
3. Peter Christoph, 5.6
3. Sönnichsen Manuel, 5.6
Umsetzung EKAS 2134, Forstarbeiten
Nach der überraschenden Mitteilung im Juli, dass Lernende aufgrund des laufenden Lehrvertrages in einem Auftragsverhältnis stehen und so den Änderungen des Bundesgesetzes über den Wald Art. 21a unterstehen, setzte der Berner Bauern Verband sowie die landwirtschaftlichen Berufsbildner des Kantons Bern LBB alles daran, die vom Bund ausgearbeiteten Umsetzungsbestimmungen möglichst Ziel- und sinngemäss an die Berufsbildung anzupassen.
Fachkommission Milch
Seit Anfang 2021 ist Stefan Gilgen neu Präsident der FK Milch. Mit dem neuen Präsidenten ist eine Neuausrichtung der FK Milch geplant. Die FK Milch dient den Produzenten*innen zukünftig als Ansprechpartner für sämtliche Anliegen bezüglich Milchproduktion (ausgenommen Milchpreis). Durch eine praxisnahe und neutrale Hilfestellung sollen möglichst betriebsspezifische Mehrwerte geschaffen werden. Ebenfalls werden durch die FK zukünftig regionale Projekte gefördert.
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Butterimporte und Milchmarkt
Nachdem bereits im Jahr 2020 Butterimporte anfielen, wurde Anfang 2021 erneut ein Importkontingent von 1’500 t Milch bewilligt. Von Seiten Milchproduzenten*innen wurden aber folgende Bedingungen gestellt: Erhöhung des A-Richtpreises für Molkereimilch per 1. Januar 2021 auf 73 Rappen und es muss sichergestellt werden, dass 2021 keine Importbutter in «Floralp» oder «die Butter» verarbeitet wird. Im Januar 2021 wurde von der BO Milch (Branchenorganisation Milch) der Richtpreis für Molkereimilch des A-Segments angehoben. In der ersten Jahreshälfte erhöhte sich anschliessend der gesamtschweizerische Produzentenpreis im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5.6 Prozent (+3.59 Rp./kg) und erreichte damit 67.51 Rp./kg (Quelle BLW). Die letzten beiden Monate im Jahr 2021 waren in der Schweiz wieder durch überdurchschnittliche Butterabsätze gekennzeichnet. Gleichzeitig ist die Butterproduktion in der Schweiz ab Oktober vor allem aufgrund der mässigen Futterqualität deutlich eingebrochen. Ende Jahr 2021 stellt die BO Milch daher einen weiteren Antrag für den Import von 1’000 t Butter. Der Berner Bauern Verband begrüsst zwar, dass auf die anfangs Jahr gestellten Forderungen teilweise eingegangen wurde, fordert aber, dass die Milchbranche ihre Verantwortung wahrnimmt und die Bedingungen für die Molkereimilchproduzenten nachhaltig verbessert.
Nachhaltigkeit
Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit wird weitergehen. Der Berner Bauern Verband sieht die Branche als Teil der Lösung. Neue Nachhaltigkeitsstandards können aber nur unterstützt werden, wenn für die Bauernfamilien Mehrwerte entstehen. Der Berner Bauern Verband nahm unter diesem Grundsatz zum Absenkpfad (Massnahmenplan sauberes Wasser) Stellung. Einzelne Massnahmen im Bereich der Milchproduktion, wie die reduzierte Proteinzufuhr, lehnen wir klar ab.
Fachkommission Junglandwirtinnen und Junglandwirte Bern (JULA)
Die JULA Bern engagierte sich sehr stark für ein 2x Nein zu den beiden Agrarinitiativen. Mithilfe von Videos und Bildmaterial wurde auf den sozialen Medien Herrn und Frau Schweizer die Berner Landwirtschaft näher gebracht. Auf dem Kanal #youngfarmers zeigten Junglandwirtinnen und Junglandwirte was sie tagtäglich machen, die Follower erhielten Einblick in unterschiedliche Betriebszweige. Ein Video der Junglandwirte*innen mit einem klaren Statement zu 2x Nein wurde auf facebook ein Erfolg!
Auf nationalem Parkett setzt sich die JULA unter anderem in der Revision zur Grundbildung und in der Ausrichtung der neuen Agrarpolitik ein.
Fachkommission Pflanzenproduktion
Massnahmenplan für sauberes Wasser
Im Sommer bringt der Berner Bauern Verband im Rahmen des Konsultationsverfahren seine Anliegen ein. Da der Massnahmenplan sehr viele Zielkonflikte im Pflanzenbau beinhaltet, wurde mit Hilfe kompetenter Akteure aus der Praxis und LANAT in einer Arbeitssitzung die Kernkonflikte herausgeschält. Es geht darum, immer das Ganze im Fokus zu behalten und gleichzeitig die Produktion und Wertschöpfung aufrecht zu erhalten, mit möglichst geringen negativen Einflüssen auf die Umwelt. Dazu braucht es sehr viel Erfahrung und Wissen aus der Praxis.
Berner Pflanzenschutzprojekt
Neue Züchtungsverfahren
Seit einiger Zeit beschäftigt sich der Berner Bauern Verband mit den Methoden der neuen Züchtungsverfahren. Die Schweiz (ETH) verfügt über weltweit führende und anerkannte Wissenschaftler*innen in diesen Bereichen. Um den Herausforderungen in der Zukunft (Reduktion Risiken PSM-Einsatz und Klimawandel als Beispiele) gerecht zu werden, braucht es neue Pflanzenzüchtungen und neue Sorten. Damit diese Robusten Pflanzen/Sorten in nützlicher Frist im Feldanbau zu Verfügung stehen, braucht es Züchtungsverfahren, welche die traditionelle Züchtung ergänzen und beschleunigen können.
Die neuen Züchtungsmethoden bieten Potential, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Dabei braucht es angepasste Regelungen und Gesetzgebungen. Bei der Anwendung der neuen Züchtungsmethoden und den damit entwickelten Sorten muss immer das Gesamtsystem und ein Mehrwert für das Ganze im Mittelpunkt stehen. Der Berner Bauern Verband ist für neue Lösungen offen, jedoch mit dem nötigen Respekt und Skepsis im Interesse einer nachhaltigen Landwirtschaft.
Schleppschlauch-Obligatorium
Nach der Ablehnung der Motion Hegglin im Sommer 2021 wäre das Schleppschlauch-Obligatorium auf Anfang 2022 in Kraft getreten. Auf nationaler Stufe wurde erreicht, dass das Obligatorium ab 2024 gelten wird. Der Berner Bauern Verband sucht mit den zuständigen kantonalen Stellen das Gespräch um bei der Umsetzung die Anliegen der Praxis einzubringen.
Ausscheidung Gewässerräume
Mit 20 Personen
Bei konkreten Einsprachen hat der Rechtsdienst unterstützt.
Anfang 2021 haben im Kanton Bern 55 von total 338 Gemeinden den Gewässerraum grundeigentümerverbindlich ausgeschieden. Das heisst, rund 280 Gemeinden oder rund 80% der Gemeinden sind noch im Prozess der Gewässerraumausscheidung. Viele Gemeinden standen im 2021 bei der Auflage mit Einsprache.
Fachkommission Raumplanung und Bodenrecht
Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG2) und Landschaftsinitiative
Mit dem Gegenvorschlag der UREK-S könnte die Blockade in der Revision des RPG gelöst werden.
Nachdem 2018 auf die Botschaft des Bundesrates nicht eingetreten wurde, liegt nun der indirekte Gegenvorschlag der UREK-S zum Bauen ausserhalb der Bauzone auf dem Tisch. Diese kombiniert die Revision des RPG2 und die Landschaftsinitiative. Der Gebäudepark soll unter anderem mit einer Abbruchprämie stabilisiert werden. Mit dem Planungsansatz wird den Behörden Freiraum bezüglich der Umnutzung gelassen. Die Fachkommission Raumplanung und Bodenrecht erachtet diesen Gegenvorschlag als akzeptabel und nötig, um die Blockade im Bereich Bauen ausserhalb der Bauzone endlich zu lösen. In diesem Sinne wurde die Stellungnahme an das Bundesamt für Raumentwicklung eingereicht.
Ausbau erneuerbare Energie versus Raumplanung
Klimaneutralität bedingt den Bau von Anlagen zur Produktion von erneuerbarer Energie.
Der Klimaschutzartikel wurde in September vom Berner Stimmvolk angenommen. Hauptziel ist die Klimaneutralität bis im Jahr 2050 in unserem Kanton. Viele Berner Landwirte*innen sind bereit, die nötigen Investitionen zu tätigen und einen Beitrag zur Reduktion von CO2 zu leisten. Leider entstehen oft Zielkonflikte mit dem Raumplanungsgesetz oder den Vorgaben der Denkmalpflege bzw. der Orts- und Landschaftsbildkommission. Wir sind der Meinung, dass der Klimaschutz höher zu gewichten ist. Der Berner Bauern Verband unterstützt seine Mitglieder bei der Realisierung solcher Bauvorhaben.
Fachkommission Tierproduktion
Seit Anfang Mai hat Ernst Wandfluh das Präsidium der Fachkommission Tierproduktion inne. Betreut wird diese von Leana Waber, Mitarbeiterin Politik und Märkte.
Tierseuchen, wie die Afrikanische Schweinepest und die Vogelgrippe, beschäftigten auch den Kanton Bern. Eine nationale Tierseuchenübung „NOSOS 21“ zur Afrikanischen Schweinepest fand statt. Im Rahmen dieser Übung wurden die Abläufe und die Organisation für den Ernstfall geprüft. Die Branche, unter anderem auch der Berner Bauern Verband, waren ebenfalls beteiligt, damit im Seuchenfall die Kommunikation zwischen Branche und Amt sichergestellt ist.
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Wildtiere
Schäden durch Wildtiere beschäftigen die Berner Landwirtschaft stark. Wichtig ist, dass die Schäden gemeldet werden, damit eine Entschädigung eingeleitet werden kann. Der Berner Bauern Verband setzt sich ein, dass die Geschädigten ihre entsprechende Schadenssumme erhalten und hilft bei Bedarf bei der Vermittlung mit Behörden.
Die vermehrte Wolfspräsenz im Kanton war im Jahr 2021 sehr belastend. Der Berner Bauern Verband forderte Bund und Kanton dringend zur Handlung auf. Der Handlungsspielraum des Jagdinspektorates ist durch gesetzliche Rahmenbedingungen zu sehr eingeschränkt. Dank eines konstruktiven Austausches mit dem Jagdinspektorat und der kantonalen Verwaltung wurde eine neutrale Herdenschutzfachstelle geschaffen, welche unter anderem nach einem Riss neutral beurteilt, ob der Schutz der Herde ausreichend war. An verschiedenen Begehungen konnte sich der Berner Bauern Verband zudem mit dem Jagdinspektorat über die Beurteilung der Schützbarkeit von Flächen austauschen. National brachte der Berner Bauern Verband ein, dass neu das Ereignis eines Wolfsrisses in der Verordnung über Sömmerungsbeiträge als höhere Gewalt eingestuft wird. Das hat zur Folge, dass trotz einer frühzeitigen Abalpung oder einer Unterbestossung im entsprechenden Jahr, der Kanton auf Kürzungen der Sömmerungsbeiträge verzichtet.
031 938 22 75
Bei Fragen zum Herdenschutz, empfehlen wir direkt den Herdenschutzbeauftragten, Peter Berger, zu kontaktieren
(Tel. 031 636 83 14 oder 079 933 06 47).
Schlachtung trächtiger Tiere
Bei der Schlachtung von Tieren stand der Trächtigkeitsstatus im Jahr 2021 vermehrt im Fokus. Die Verantwortung, dass nur schlachtfähige Tiere in die Metzgerei gelangen, liegt bei den Landwirten*innen. Auch im neuen Jahr rufen wir die Landwirte*innen dazu auf, nur nicht-trächtige Tiere zur Schlachtung anzumelden.
Schlachtviehmärkte in Zahlen
Im Kanton Bern wurden auf den durchgeführten Schlachtviehmärkten total 17’658 Tiere versteigert.
Im Durchschnitt wurden die Tiere um Fr. 202.20 (9,49 %) übersteigert. Zusammen mit den Kantonsbeiträgen von Ø Fr. 122.80 erzielen die Produzenten*innen auf den Märkten so einen erfreulichen Mehrerlös von Fr. 325.00 pro Tier.
Kommunikation
Nachdem vorerst die BEA und weitere Messeauftritte erneut Corona zum Opfer fielen, führten wir mit Freude am 20. September 2021 die Sichlete «light» durch.
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Initiativen
Für 2x NEIN zu den extremen Agrarinitiativen haben wir uns ins Zeug gelegt. Unsere Basis, die Bauernfamilien haben wir mobilisiert und via Newsletter informiert. Wir haben Blachen, Plakate, Kleber und Flyer verschickt, um so die Konsumenten*innen von der Wichtigkeit der Thematik zu überzeugen und sie über die Konsequenzen bei einer Annahme der beiden Initiativen zu sensibilisiert.
Ganz nach dem Motto „nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung“ steht im 2022 die Massentierhaltungsinitiative auf der politischen Agenda und wir können für diesen Abstimmungskampf viele Learnings aus dem 2021 ziehen.
Radwanderrouten – Kooperation mit BERN Welcome
Radwandern und Zeit im Naherholungsraum zu verbringen liegt im Trend. Bern Welcome gestaltet verschiedene Radwanderrouten zu diversen Themen und diese werden dann mit Informationen und Attraktionen bestückt. So auch mit Hinweis auf die Hofläden, welche an der Route liegen, was wiederum die Wertschöpfung auf den Betrieben steigert. Die selben Hofläden sowie weitere Angebote von 480 Berner Bauernbetrieben sind auf der Plattform bernerbauernhof.ch veröffentlicht.
In einem Austausch mit betroffenen Landwirten*innen wurden Vertretern von Bern Welcome die Anliegen der Bauernfamilien an den Radwanderrouten aufgezeigt und Lösungen für Probleme wie Littering sowie gegenseitiges Verständnis besprochen.
Mitglieder
Auch im Jahr 2021 hat die Anzahl Bauernbetriebe im Kanton Bern durch den Strukturwandel abgenommen. Dennoch verzeichnen wir eine Steigerung der Mitgliederquote um 1,5% gegenüber 2020.
Rund 350 Betriebe wurden im Jahr 2021 von neuen Bewirtschaftern übernommen. Wir gratulieren den neuen Betriebsleiter*innen herzlich und wünschen viel Erfolg!
Unsere Mitglieder sind uns wichtig und profitieren deshalb von Vergünstigungen auf verschiedenen Angeboten. Die Vergünstigungen werden von den Partnerfirmen alleine getragen. Es werden keine Mitgliedergelder mitverwendet.
Das TOP-Mitgliederangebot im 2021 war die Aktion 2 für 1 auf die Fahrt Erlenbach – Stockhorn. Dieses Angebot wird auch im 2022 über unseren Newsletter verlost.
Newsletter & social media
Neu werden unsere Medienmitteilungen auf facebook und Instagram gepostet.
Agriviva feiert 75 Jahre
Die Regionalstelle Bern trägt zum guten Gelingen des Jubiläumsjahres ihres bei!
Auf dem Betrieb der Familie Ramser in Oberbalm wurde ein peppiger Jubiläumssong, mit der Rockgruppe QL, realisiert. Zudem fand die Jubiläumsfeier in Stähli’s Rustico in Gasel statt.
Agriviva erhielt zahlreiche prominente Glückwünsche, unteranderem von: Guy Parmelin, Marco Fritsche, Sina, Michael von der Heide, Nick Hartmann, Mathias Glarner und Kilian Wenger, Matthias Sempach, Beat Schlatter und den Büezer Buebe.
1393 Jugendliche gewährten sich einen Einblick in den landwirtschaftlichen Alltag, davon 243 im Kanton Bern. Wir freuen uns, dass wir die Vermittlungszahlen halten konnten. Nun setzen wir den Fokus auf das Suchen von neuen Familien.
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Schule auf dem Bauernhof (SchuB)
Mit 10’221 Schüler*innen auf einem SchuB Betrieb im 2021 haben wir die 10’000 Hürde geknackt. An 403 Tagen empfingen SchuB-Familien eine Klasse auf ihrem Hof.
Auffällig ist, dass hauptsächlich Lehrpersonen die Kindergarten und 1. -2. Klasse unterrichten, SchuB Besuche absolvieren.
Wir danken allen Bauernfamilien welche sich für SchuB engagieren und den Gemeinden, Unternehmen, Partner und Frauenvereinen für die finanzielle Unterstützung.
Genossenschaftsberatung
Wie in nahezu jedem Bereich der Landwirtschaft werden auch bei den Genossenschaften und anderen landwirtschaftlichen Organisationen die Aufgaben und Zusammenhänge komplexer und anspruchsvoller.
Deshalb sind wir froh, dass wir im vergangenen Jahr 123 verschiedene Käserei- und Milchgenossenschaften sowie andere Organisation bei unterschiedlichsten Anliegen unterstützen und beraten konnten. Fusionen, Gründungen und Projektbegleitung, Statutenrevisionen und Liquidationen sind nur einige Beispiele aus dem vielfältigen Tätigkeitsbereich.
Im Juni hat Ernst Schweizer nach 30 Jahren engagierter Arbeit für die Berner Bauernfamilien seinen verdienten Ruhestand angetreten. Neu ist Fabian Spring für die Genossenschaftsberatung verantwortlich.
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Stellenvermittlung
Wegen der geschlossenen Grenzen im Frühjahr hatten viele Landwirte*innen grosse Bedenken, dass sie keine Arbeitnehmende vom Ausland rekrutieren können. Schnell war klar, dass seitens der BAG-Verordnung, Arbeitnehmende mit einem Arbeitsvertrag und einer gültigen Bewilligung (Meldeverfahren) ohne grosse Probleme einreisen konnten. Die Anreise wurde teilweise zu einer Herausforderung, da die offiziellen Busse nicht fuhren und nicht alle ein privates Auto zur Verfügung hatten. Wiederum gab es Arbeitnehmende, die aus Angst nicht einreisen oder von der Schweiz schnellstmöglich nach Hause zu ihren Familien wollten.
100 Angestellte wurden im 2021 über die Stellenvermittlung rekrutiert.
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Agrisano
Agrisano PREVOS
Die BVG- und Stiftungsaufsicht Aargau (BVSA) hat für den Plan G per 1.1.2022 einen Beitragsstopp verfügt. Im Oktober 2021 wurde mit dem Versand «Einkommensdeklaration» alle Kunden*innen über den Beitragsstopp des Sparplan G informiert. Diese ausserordentliche Situation generiert Informationsbedarf und damit viele Beratungsgespräche.
Versicherungsberatung
Mit Hilfe einer Gesamtversicherungsberatung lassen sich im Jahr 2021 über 600 Bäuerinnen und Bauern, durch den Berner Bauern Verband oder einer akkreditierten AGRO Treuhandstelle einen Überblick über ihre Vorsorge- und Versicherungssituation erstellen. Die dadurch ersichtlichen Lücken oder Überdeckungen können damit gezielt angegangen werden.
Bäuerliche Rechtsschutzversicherung FRV – BEBV Rechtsdienst
Die Angebote der Bäuerlichen Rechtsschutzversicherung FRV (BRSV) und des Rechtsdiensts des Berner Bauern Verbands wurden auch im letzten Jahr rege genutzt.
Insgesamt hat der Rechtsdienst rund 700 neue Rechtsfälle bearbeitet. Während ein Grossteil davon telefonisch oder mit einem kurzen Brief erledigt werden konnte, wurde in 267 Fällen ein neues Dossier eröffnet. Zusammen mit den offenen Fällen aus den Vorjahren führt der Rechtsdienst zurzeit 394 Dossiers. Die rechtlichen Probleme variieren sowohl inhaltlich, als auch hinsichtlich Komplexität und Zeitintensität stark. Unsere Rechtsschutzversicherung ist auf die bäuerlichen Bedürfnisse abgestimmt und kann in den spezifischen Rechtsgebieten auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Die steigenden Versicherungsabschlüsse zeigen, dass die Möglichkeit und die Gewissheit, bei Rechtsproblemen auf eine kompetente Beratung und Unterstützung zählen zu können, sehr geschätzt werden. Unser Ziel ist es, die Streitigkeiten aussergerichtlich zu erledigen, was uns auch im Jahr 2021 mehrheitlich gelungen ist.
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